6 Tipps gegen die Smartphone-Sucht

Handysucht 6 tipps

Ständig Online?

Wir nutzen moderne Technik, um unseren Alltag zu optimieren und uns so wertvolle Zeit zu verschaffen – für Familie, Freunde oder unsere Hobbys. Doch am Ende bleiben wir mal wieder viel zu lange am Smartphone hängen. Wir haben den Mediensucht-Experten Andreas Pauly um einige Tipps gebeten, wie man seine Handy-Nutzung besser hinterfragen und achtsamer gestalten kann. 

Gleich vorweg: Der erste und wichtigste Schritt ist, überhaupt zu erkennen, dass man zu viel Zeit am Smartphone verbringt. Wer seine Handy-Zeit protokolliert oder dies von einer App machen lässt, kann im Anschluss bewerten, wieso er das Smartphone nutzt.

„Wenn es wichtige private oder berufliche Gründe waren, ist erst einmal nichts dagegen einzuwenden. Wenn der Grund aber Langeweile ist, sollte man etwas ändern“, erklärt Andreas Pauly. Der Diplom-Sozialpädagoge arbeitet als Projektleiter bei „update“, der Fachstelle für Suchtprävention der Caritas und Diakonie Bonn und betreut außerdem das bundesweite „Net Piloten“-Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Er hat uns wertvolle Tipps verraten, die dabei helfen, deutlich weniger Zeit am Smartphone zu verdaddeln:

Tipp 1

Feste Offline-Zeiten für jeden Tag einplanen

„Ziel ist, eine Balance zwischen digitaler und analoger Zeit zu finden“, sagt der Medienexperte. Das heißt, man bestimmt für sich eine feste Regel, wann man offline ist. Das kann während der Teamsitzung auf der Arbeit sein, beim gemeinsamen Essen mit der Familie oder ab einer gewissen Uhrzeit am Abend. „Ebenso kann man sich vornehmen, Nachrichten und E-Mails nur noch alle zwei Stunden zu beantworten. Dazu gehört auch, das persönliche Umfeld dafür zu sensibilisieren“, ergänzt er.

Tipp 2

Das Handy außer Sichtweite bringen

Push-Benachrichtigungen deaktivieren, das Smartphone lautlos stellen oder es während der Arbeitszeit auf den Bildschirm drehen. All das kann helfen, nicht ständig unterbrochen zu werden. Aber: „Auch wenn das Handy umgedreht vor einem liegt, ist man weniger konzentriert, als wenn es verstaut ist“. Erklärt Pauly. Wer sein Mobilgerät also beruflich nicht zwingend benötigt, sollte es während der Arbeitszeit weglegen. „Man kann es einfach in der Jackentasche oder im Spint lassen“, rät Pauly. In der Freizeit helfe zudem, das Smartphone im Rucksack, statt in der Hosentasche mitzunehmen. So ist es nicht sofort griffbereit und man überlegt sich genau, ob es wirklich nötig ist, aufs Display zu schauen.

Tipp 3

Feste Zeiten für „Sucht-Apps“

Die Apps von Facebook und Instagram locken mit immer neuen Inhalten und Updates – und bergen so einen hohen Suchtfaktor. Auch YouTube zieht viele Nutzer mit der Autoplay-Funktion in seinen Bann. Der effektivste Schritt wäre es, diese Apps vom Smartphone zu löschen und die Nutzung stattdessen zu festgelegten Zeiten an den Desktop zu verlagern. Auch Handy-Spiele können einen nicht mehr loslassen – auch Erwachsene sind hier gefährdet. „Wenn ich von einem Spiel fasziniert bin, muss ich ganz genau die Uhr im Blick haben“, sagt Pauly. Festgelegte Spielzeiten seien in jedem Fall ratsam!

Tipp 4

Zu Hause handyfreie Zonen festlegen

Egal ob ganze Räume wie das Kinder- und Schlafzimmer oder einfach nur die Couch – handyfreie Zonen helfen, die volle Aufmerksamkeit wieder auf andere Dinge zu richten. „Wer stundenlang mit seinem Handy auf dem Sofa sitzt, vergisst, dass man in dieser Zeit auch einen Krimi schauen oder ein Buch lesen kann“, erklärt Pauly. Ein häufiger Grund für das Handy am Bett ist seine Weckfunktion. „Diese kann ich durch einen ganz normalen Wecker aber wieder ersetzen“, betont der Experte. 

Tipp 5

Nur Hotspots für den WLAN-Empfang nutzen

Ist man unterwegs nicht zwingend auf Netz angewiesen, kann man seine Smartphone Nutzung zurückfahren, indem man nur die Hotspots der Stadt für den WLAN-Zugang nutzt. „So kommt man gar nicht in Versuchung, ständig alles abrufen zu müssen“, so Pauly.

Tipp 6

Handyfreie Wochenenden einplanen

Dieser Tipp richtet sich vor allem an die beruflichen Vielnutzer des Smartphones. „Als erwachsener Mensch ist es oft notwendig, dass wir täglich sechs Stunden online sind. Da ist es wohltuend, am Wochenende nicht mit dem Handy vor die Tür zu gehen“, betont Pauly. Eine kurze digitale Entwöhnungskur könne wieder den Blick auf das Wesentliche schärfen und einen echten Freizeitgewinn bedeuten.

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