5 kreative Ideen für die Weihnachtsbescherung
Geschenkübergabe mal anders
Wie oft hat man Wochen damit verbracht, ein passendes und persönliches Weihnachtsgeschenk für seine Liebsten zu suchen – und dann, nachdem es liebevoll eingepackt und unter dem Weihnachtsbaum drapiert wurde, ist die Bescherung an Heiligabend in einem 15-minütigen „Geschenkpapier-Aufreiß-Freudensturm“ vorbeigezogen. Wieso also nicht einfach mal etwas mehr Zeit in die Geschenkübergabe investieren? Wir haben fünf kreative Ideen für die Weihnachtsbescherung zusammengetragen:
Idee 1
Munteres Geschenkeraten
„Für wen ist wohl das große Paket dort unter dem Tannenbaum?“ – die Spannung und Vorfreude auf Überraschungen machen die Weihnachtsbescherung zu etwas ganz Besonderem. Und diesen besonderen Moment kann man beim Geschenkraten mit Familie und Freunden voll auskosten. Dafür werden alle Geschenke ohne Namensschilder unter dem Weihnachtsbaum oder einem Geschenketisch gesammelt und es kann losgehen:
So funktioniert’s: Eine Person (die jüngste, älteste oder eine zufällig ausgewählte) beginnt, wählt eines der Päckchen unter dem Baum aus (keines der selbst mitgebrachten Geschenke) und überreicht es jener Person, von der sie glaubt, dass sie es erhalten soll. Die zweite Person öffnet das Päckchen und errät wiederum, ob der Inhalt wirklich für sie selbst oder doch für eine andere Person im Raum gedacht ist. Natürlich dürfen auch alle anderen mitraten. Wurde das Geschenk weitergegeben, klärt der Absender des Päckchens auf, für wen es ist. Die letztlich beschenkte Person darf sich über ein hoffentlich passendes Präsent freuen – und dann das nächste Päckchen auswählen, um es zu überreichen. So geht es reihum, bis alle Geschenke verteilt wurden.
Das sollte man beachten: Geschenke in den Raterunden sehr ehrlich zu kommentieren, kann mitunter zu peinlichen Situationen führen. Denn wer Hausschuhe bekommt, die er zuvor als „hässliche Treter für Oma“ bezeichnet hat, sorgt je nach Runde entweder für ein wenig Gelächter oder doch für betretendes Schweigen und ein schlechtes Gefühl beim Absender.
Weniger geeignet für: Familien mit mehreren und jüngeren Kindern, die ihre Geschenke lieber gleichzeitig bekommen und zeitgleich etwas zum Auspacken haben.
Idee 2
Munteres Geschenkeraten
Laut einer Online-Umfrage von Statista freuen sich 36 Prozent der Deutschen darauf, an den Feiertagen Weihnachtsmusik zu hören. Egal ob „Last Christmas“ oder „Stille Nacht, heilige Nacht“ – die beliebtesten Weihnachtssongs eignen sich auch für eine alternative Bescherung. Ihnen ist das „Reise-nach-Jerusalem-Spielprinzip“ bekannt? Dann ist das Regelwerk der musikalischen Geschenkereise keine Herausforderung.
So funktioniert’s: Alle Teilnehmer setzen sich in einen Kreis und es werden so lange verpackte Geschenke herumgereicht, bis die Weihnachtsmusik zufällig gestoppt wird. Jeder darf das Päckchen behalten, das er jetzt in den Händen hält.
Das sollte man beachten: Das Zufallsprinzip sorgt bei diesem Spiel für Spannung und Nervenkitzel. Es sollten aber Geschenke besorgt werden, die prinzipiell jedem aus der Runde gefallen könnten. Eventuell als ergänzende Bescherung mit Kleinigkeiten oder als weitere Wichtelalternative denkbar.
Weniger geeignet für: Bescherungen, bei denen persönliche Wunschlisten bedient werden.
Warum wir viel öfter Danke sagen sollten
Idee 3
Spinnennetz-Bescherung
Jedes Jahr aufs Neue liest man, dass sich zum Fest alles nur noch um das Materielle drehe. Man hört, dass der wahre Sinn der Weihnacht verloren ginge. Was auch immer dieser wahre Sinn für Sie persönlich sein mag: die Spinnweben-Bescherung bringt Sie und Ihre Liebsten auf jeden Fall etwas näher zusammen.
So funktioniert’s: Es werden so viele Wollknäuel wie Person benötigt. Die Enden der Wollfäden werden jeweils an ein Geschenk gebunden und anschließend kreuz und quer durch den Raum gezogen, bis die Wollknäuel vollständig ausgerollt sind. Tische, Stühle und andere Möbelstücke können genutzt werden, um ein möglichst dichtes Spinnennetz aus Wolle entstehen zu lassen. Zur Bescherung erhält jede Person eines der Wollfäden-Enden und muss nun bis zu dem angebundenen Geschenk vordringen.
Das sollte man beachten: Den Faden nicht verlieren – aber auch nicht den Überblick! Denn wer schnell am Geschenk sein möchte und dabei nicht auf seine Umgebung achtet, riskiert durchaus eine Kollision mit den Mitspielern.
Weniger geeignet für: Ältere oder sonst in ihrer Bewegung eingeschränkte Menschen, besonders Ordnungsliebende sowie alle, die schon Twister nicht mochten.
Idee 4
Gedichte-Wichteln
Das klassische Wichteln hat sich in den letzten Jahren insbesondere in Kollegenkreisen bewährt, um sich mit kleinen Geschenken eine Freude zu machen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Wichtelvarianten, vom Zufallswichteln (die Namen werden erst nach dem Kauf eines Geschenks gezogen) über das Würfelwichteln (das Werfen einer 6 berechtigt zum Aussuchen eines mitgebrachten Päckchens) bis hin zu einer sehr persönlichen Variante: dem Gedichte-Wichteln.
So funktioniert’s: Wie beim klassischen Wichteln wird durch das Ziehen von Namen frühzeitig festgelegt, wer wen beschenkt. Doch für die Geschenkübergabe sind Kreativität und dichterisches Geschick gefragt. Denn zur Bescherung setzen sich alle „Wichtel“ mit ihren Geschenken zusammen. Reihum lesen sie nun ihr Gedicht vor, das die Person beschreiben soll, die das Geschenk erhält. Alle Beteiligten müssen erraten, von wem die Rede ist. Das Wichteln ist beendet, wenn jeder sein Gedicht verlesen und jeder sein Geschenk gelesen hat.
Das sollte man beachten: Es werden keine neuen Lessings, Goethes oder Rilkes gesucht. Die Idee ist es vielmehr, der Bescherung eine persönliche Note zu verleihen, einem liebgewonnenen Menschen vielleicht Danke zu sagen oder eine lustige Anekdote ins Gedächtnis zu rufen. Die Qualität der Reime oder das Versmaß sind nur zweit- oder drittrangig.
Weniger geeignet für: Menschen mit Abneigungen gegen schlechte Reime oder Lyrik im Allgemeinen sowie Menschen, die sich noch nicht so gut kennen.
Idee 5
Die Weihnachtsgurke
Andere Länder, andere Sitten? Die Weihnachtsgurke im Tannenbaum ist eine Tradition, die langsam aus den USA nach Deutschland schwappt. Oder sollte man besser sagen: zurückschwappt? Denn in Amerika wird diesem kleinen Bescherungsspiel ein deutscher Ursprung nachgesagt. Woher die Idee nun auch stammen mag: Wer sich unlängst gefragt hat, warum selbst in Discountern Christbaumkugeln in Gurkenform angeboten werden, bekommt nun die Erklärung:
So funktioniert’s: Einige Wochen oder Tage vor der Bescherung wird eine Person bestimmt, die ein kleines Extra-Geschenk besorgt und außerdem die Weihnachtsgurke im Christbaum verstecken darf. Da diese ein ähnliches Grün trägt wie die Christbaumtanne, ist sie in der Regel schwer zu erkennen. Wer die Gurke als erstes im Baum entdeckt, bekommt die zusätzliche Kleinigkeit, die natürlich auch etwas Selbstgemachtes sein kann. Wer die Gurke versteckt, wechselt von Jahr zu Jahr.
Das sollte man beachten: Die Gurke sollte möglichst gut versteckt sein, damit sie nicht auf den ersten Blick von allen zu finden ist. Um es etwas schwieriger zu machen, kann die Suche für jeden Einzelnen auch auf eine Zeit von ca. 15-30 Sekunden beschränkt werden.
Weniger geeignet für: Alle, die ohnehin schon ein Geschenkeritual pflegen und nicht noch eine US-Tradition übernehmen wollen. Menschen mit Gurkenphobie.