„Veränderung macht Spaß“

Karola Schoen Vorwerk 3 jahrzehnte

Fast drei Jahrzehnte Vorwerk

Seit 1992 arbeitet Karola Schön bei Vorwerk. Im Kobold Marketing gestartet, hat sie seitdem viele Veränderungen im Unternehmen miterlebt. Im Interview verrät sie uns, wie sich die Arbeitswelt seit damals verändert hat – und warum der Job heute spannender ist als noch vor 30 Jahren.

Frau Schön, Sie arbeiten seit fast drei Jahrzehnten für Vorwerk. Sind jüngere Kollegen erstaunt über Ihre Ausdauer?

(lacht) Nein, eine so lange Zugehörigkeit ist bei Vorwerk eigentlich nichts Ungewöhnliches – wobei im Marketing durchaus. Um mich herum gibt es in etlichen Bereichen viele erfahrene Kollegen, mit denen ich auch schon lange zusammenarbeite. Trotzdem kommt von der jungen Generation mal ein staunendes „Wow, du bist aber schon lange hier“. Manche verunsichert auch meine langjährige Erfahrung. Aber die meisten jungen Kollegen freuen sich, wenn ich sie in meinem Netzwerk, das ich mir über die Jahre aufgebaut habe, vorstelle. Und sie finden es spannend, dass ich den Job aus einer anderen Perspektive schildern und Geschichten von früher erzählen kann.

Wie war es denn damals, als Sie zu Vorwerk gestoßen sind?

Ich kam damals aus einer Werbeagentur, in der ich mich um Anzeigenwerbung und PR gekümmert und dort auch schon am Computer gearbeitet hatte. Bei Vorwerk gab es diese noch nicht, was für mich persönlich also zumindest technisch einen Rückschritt bedeutete. Wir arbeiteten stattdessen noch mit Bildschirmschreibmaschinen. Bildmaterial lag in großen Karteikästen und Schubläden und wurde bei Bedarf herausgesucht und von einem Kollegen grob gestaltet, bevor es zur Weiterverarbeitung in die Lithografie ging. Das war schon viel aufwendiger als heute im digitalen Zeitalter.

Im Marketing-Team von Kobold habe ich Texte für Gebrauchsanleitungen geschrieben, Drucksachen überarbeitet und Wettbewerbe kommunikativ unterstützt. Und auch die Eventkommunikation gehörte zeitweise zu meinen Aufgaben. Aber von Beginn an kümmerte ich mich um das Vertriebsmagazin „direkt“. Hierfür Geschichten zu finden und an die richtigen Menschen zu kommen, war damals ohne die modernen Kommunikationsmittel noch reiseintensiver als es heute für mich ist – und damit aufwendiger. Und einiges an der Arbeit von damals wirkt aus heutiger Sicht auch ein bisschen langweilig.

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Das erste Mal mit Outlook arbeiten zu können und eine E-Mail zu schreiben, war eine Sensation für uns.
Wieso das? Viel zu reisen, wird heute doch eher mit Spannung und Abwechslung assoziiert.

Die Arbeitsmittel von damals wirken rückblickend einfach unspektakulär. Es war alles etwas reduzierter. Von der kommunikativen Vielfalt, die wir heute in unserem Job kennen, war damals noch nicht so viel zu spüren. Es gab kein Internet und somit auch keine Website oder Social-Media-Kanäle, die wir bespielen konnten. Das erste Mal mit Outlook arbeiten zu können und eine E-Mail zu schreiben, war eine Sensation für uns. Das will man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Der Job an sich, mein Tätigkeitsbereich, ist aber tatsächlich sehr spannend und abwechslungsreich. Und das seit fast 30 Jahren.

Und seit fast 30 Jahren machen Sie den gleichen Job?

Nein, nicht ganz. Denn als ich Mutter wurde, bin ich als Teilzeitkraft in den Finanzbereich bei Vorwerk gewechselt. Im Marketing war es damals einfach nicht üblich, in Teilzeit zu arbeiten – ein weiterer Unterschied zu heute. Einige Jahre später habe ich meine damalige Stelle erfreulicherweise wieder antreten können. Also bin ich 2004 Vollzeit zurück ins Marketing gegangen, das damals noch „Direktvertrieb System und Service, Kommunikation“ hieß und habe auch die Aufgabenfelder übernommen, die ich schon bei meinem Eintritt ins Unternehmen verantwortet habe – nur eben ganz anders, weil nun alles digital lief statt analog.

Das klingt nach einem Kulturschock. Was waren die größten Herausforderungen, als Sie ins Marketing zurückkehrten?

Ganz klar: Das Tempo der Kommunikation hatte sich über die Jahre extrem erhöht. Ich musste lernen, projektorientierter zu denken. Das hat durch die Digitalisierung bis heute – der „Big Bang“ kam ja erst noch – natürlich noch einmal deutlich zugenommen. Aber sich in neue Tools oder Themen, wie zielgruppenorientiertes Kommunizieren, immer wieder neu eindenken und einarbeiten zu müssen, macht den Job ja auch so spannend. Und die projektbezogene Arbeit hat mir auch gezeigt, wie man in einem guten Team heute noch einmal mehr Geschwindigkeit aufnehmen kann.

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Ich suche die Abwechslung, das entspricht einfach meiner Natur.
Hat sich denn auch die Art der Zusammenarbeit unter den Kollegen geändert?

Insgesamt muss man sagen, dass die junge Generation heute sehr viel selbstbewusster ist als wir es waren – sie hat kaum Berührungsängste. Ich habe zu einer Zeit bei Vorwerk angefangen, als ich noch mit „Fräulein“ angesprochen wurde und es undenkbar war, dass man sich im Büro einfach duzt. Heute ist es selbstverständlich, dass ich neuen Kollegen und auch Praktikanten direkt als „Karola“ vorgestellt werde. Und das finde ich auch überhaupt nicht schlimm. Schließlich arbeiten wir zusammen und das auch auf Augenhöhe. Das empfinde ich schon als Fortschritt.

Macht Ihnen die Geschwindigkeit, in denen sich die Dinge verändern, keine Angst?

Ganz im Gegenteil: Wenn man sich bewusst macht, dass man auch als Einzelner zum Fortschritt beitragen und etwas verändern kann, wenn man sich mit neuen Dingen beschäftigt, dann macht Veränderung Spaß – egal, wie schnell sie kommt. Aber ich bin auch ein Mensch, der positiv denkt und offen für Neues ist. Ich suche die Abwechslung, das entspricht einfach meiner Natur.

Bei aller Abwechslung: Gibt es einen bestimmten Moment, der Sie in Ihrer bisherigen Karriere besonders geprägt hat?

Da waren einige: Mein erstes Interview zum Beispiel, bei dem ich wirklich sehr aufgeregt war. Oder die erste Zeitung als verantwortliche Redakteurin. Auch die Wiedereinführung des Kobold Bodenstaubsaugers war prägend, weil ich diese im Eventbereich begleiten durfte, in dem ich bis dahin wenig Erfahrung hatte.

Wenn ich etwas hervorheben soll, dann ist es aber die Entwicklung unserer Sales App, mit der wir den digitalen Sprung in eine papierlose Auftragserfassung bei Kobold gemacht haben. Ich durfte das Projekt seitens der Kommunikation betreuen und dachte zuerst „Oh Gott, eine App mitentwickeln?“ Aber sich mit Screen Design oder mit Flyout-Menus auseinanderzusetzen, hat einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht und war eine Erfahrung, die mich persönlich noch einmal weitergebracht hat. Ich freue mich jetzt immer aufs Neue, wenn ich ein Update kommunizieren darf.

Frau Schön, einmal die Hand aufs Herz: Hatten Sie jemals den Gedanken, das Unternehmen zu wechseln?

Nein, das war für mich nie ein Thema. Ich muss aber noch dazu sagen, dass sowohl mein Mann als auch meine Tochter ebenfalls für Vorwerk arbeiten. Wir sind also eine echte Vorwerk Familie. (lacht)

Als echte Vorwerk-Familie: Wie viele Vorwerk Produkte nutzen Sie selbst zuhause?

Diese Liste wird lang, wenn ich alle Produkte aufzähle. (lacht) Aber der Kobold Handstaubsauger und auch der Thermomix® gehören als Klassiker genauso dazu wie der Saugwischer, der mein absolutes Lieblingsprodukt ist. Derzeit liebäugle ich aber auch noch mit dem Akku-Staubsauger und als Teeliebhaberin auch mit dem neuen Temial. Also man sieht: Ich bin nicht nur ein Fan von Vorwerk als Arbeitgeber, sondern auch von unseren Produkten!

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